Dienstag, 18. September 2007
Es ist an der Zeit...
... für Neuigkeiten aus Sydney: Wir sind so allmählich an einem Punkt, wo wir uns erstmals weitestgehend als etwas bezeichnen können, das man auf neudeutsch gesettled nennt:

Unseren Suburb Glebe haben wir schon ein bisschen erkundet, unsere Jogging-Strecke gefunden, sogar einen ferngesteuerten Hubschrauber habe ich mir schon gekauft. Katrin hatte heute ihren ersten von zwei Tagen beim National Dementia Research Forum und ich habe meine ersten Bewerbungen abgeschickt.

Während Katrin bei ihrem Kongress viel Spaß hatte, gabs für mich auch schon die erste Enttäuschung bezüglich Bewerbungen, denn ich werde leider nicht bei den Australian Open im Januar in Melbourne arbeiten. Schade, denn dazu hätte ich riesig Lust gehabt. Anyway, so kann mehr Fokus auf die Jobsuche in Sydney gelegt werden.

Trotzdem lernen wir täglich neue Sachen, so zum Beispiel
- dass das Didgeridoo angeblich seinen Namen aus dem Irischen hat, sprich dass dieser so ureinwohnerisch klingende Begriff erst von den europäischen Siedlern geprägt wurde,
- dass der berühmte King's Cross Car Market, der in jedem Backpacker-Führer erwähnt wird, lediglich ein schäbiges unterirdisches Stockwerk eines Parkhauses ist, in dem die verzweifelten Backpacker mitunter wochenlang hausen, um ihr Auto endlich verkaufen zu können,
- dass wir richtig froh sein können, eine Heimat gefunden zu haben, mit all ihren Vor- und Nachteilen: Heute war ich spaßeshalber noch einmal bei einer Wohnungsbesichtigung. Mit mir warteten um die 50 Bewerber, um sich ein relativ schäbiges Studio-Appartment anzuschauen (zugegeben, zu einem für hiesige Verhältnisse fairen Preis und in einer coolen Gegend),
- dass Kongresse über Demenzerkrankungen zum Brüllen lustig sein können und
- dass sich leider auch das schöne, freie Australien zu einem Spitzelland entwickelt, zumindest wenn man die zahlreichen großflächigen Plakate als Maßstab nimmt, die an Bushaltestellen in Sydney angeschlagen sind und die dafür werben, man solle bei allem, was einem am Verhalten Anderer verdächtig vorkommt, eine landesweite Hotline anrufen. Ein bisschen Sorge bereitet mir das schon...

Aber unter dem Strich genießen wir unsere Zeit hier sehr, aber das ist auch kein Wunder, schließlich hat bislang fast alles geklappt wie am Schnürchen. Hoffen wir mal, dass es so weiter geht! Toi toi toi...

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